Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Bergfeld, Jakob

wurde am 15. Juni 1882 in Gelsenkirchen geboren. Der Postarbeiter wohnte in Bielefeld, Drögestr. 34.
Kurz zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Bergfeld am 12. Juli 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Jakob Bergfeld starb am 23. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/69).

Bergmann, Hermann

wurde am 24. März 1890 in Wahnebergen im Kreis Verden geboren. Der Bahnarbeiter wohnte in Klein Hutbergen Nr. 18.
1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Bergmann am 8. Juli 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Nach zwischenzeitlichem Arbeitseinsatz im Zuchthaus-Außenlager Lieme bei Lemgo kam Bergmann am 1. April 1943 in das Außenlager auf der Domäne Hellinghausen, ebenfalls in Lippe gelegen.
Hermann Bergmann starb am 26. April 1943 im Zuchthaus-Außenlager auf der Domäne Hellinghausen in Lippe.

Bernitz, Wilhelm Ferdinand

wurde am 6. November 1903 in Hildesheim geboren. Der Arbeiter wohnte in Hannover, Thielestr. 2.
Seit 1942 saß Bernitz in Haft. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Brual-Rhede im Emsland erduldet hatte, wurde Bernitz am 7. August 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Bernitz starb wenige Monate später, am 10. Dezember 1944, im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/150).

Betz, Franz

wurde am 4. Oktober 1893 in Letmathe im Kreis Iserlohn geboren. Der Postarbeiter wohnte in Hagen, Goldbergstr. 9a.
Kurz zuvor nach dem „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Betz am 3. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Franz Betz starb am 25. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/95).

Biegel, Emil

wurde am 26. September 1891 in Groß-Driedorf geboren. Der Bruchmeister wohnte in Stadthagen im Kreis Schaumburg, Burgstr. 23.
Seit 1933 als KPD-Funktionär zumeist in Haft, wurde Biegel am 8. November 1935 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Als Todkranker kam Biegel am 26. April 1936 in das Stadtkrankenhaus Hameln und starb noch an demselben Tag, „mit schneeweißem Haar und völlig abgemagert“ und „zu Tode gequält“ (laut Zeugnis seiner Tochter bzw. einer Schaumburger website).
Emil Biegel wurde auf dem Deisterfriedhof bestattet (M/V/24 N) und vermutlich um 1972 auf den Friedhof Wehl umgebettet. Sein Grab befindet sich im „Ehrenhain“ deutscher Soldaten; sein Grabstein ist entsprechend gestaltet. Dies erfolgte vermutlich aufgrund von Unkenntnis oder einer Verwechslung.
An Emil Biegel erinnert in Stadthagen seit der frühen Nachkriegszeit die Emil-Biegel-Straße.